Samstag, 2. August 2014

Review: „The Raid 2“ stellt „The Raid“ in den Schatten



Kann es ein größeres Kompliment geben?

von Henni

 
The Raid war ein perfekter Film. Er wusste genau was er sein wollte: ein harter Martial-Arts Action Film. Er war unglaublich fokussiert in seiner Umsetzung und hat genau das richtige Maß an Story und Action getroffen. Und die Action, oh mein Gott, die Action. Die Choreographie von The Raid ist atemberaubend. Schnell, brutal und abwechslungsreich. Jeder Kampf ist eigentlich eine kleine Geschichte.

Wenn ich also sage, dass The Raid 2 all das in den Schatten stellt, ist das das höchste Lob, das ich vergeben kann.

Die Story setzt da an, wo Teil Eins aufgehört hat. Rama (Iko Uwais) hat den alptraumhaften Einsatz des ersten Teils überlebt, aber das war erst der Anfang. Denn jetzt ist er zur lebenden Zielscheibe geworden. Er geht einen Deal mit Bunawar (Cok Simbara) ein, dem Anführer einen Sonderabteilung der Polizei, um sich und seine Familie zu schützen. Rama soll Undercover in die Bangun (Tio Pakusadewo) Verbrecherorganisation eingeschleust werden. Dafür wird er verhaftet und soll sich im Gefängnis mit Banguns Sohn Uco (Arifin Putra) anfreunden…

Das Überraschende an The Raid 2 ist, dass es in einem völlig anderen Genre zuhause ist als sein Vorgänger. War The Raid noch ein reiner Actionfilm, ist The Raid 2 ein waschechtes Gangsterepos. Nur dass sämtliche Mordszenen durch Martial Arts Kämpfe ersetzt wurden.

Das heißt auch, dass The Raid 2 weitaus komplexer ist. Es gibt ein gutes Dutzend Figuren, die Geschichte zieht sich über mehrere Jahre und es gibt immer wieder neue Bündnisse und Verräter. All das ist kompetent erzählt. The Raid 2 ist dabei vielleicht nicht unbedingt so gut wie Der Pate oder Goodfellas, aber mit Hexenkessel oder The Departed kann der Film locker mithalten.

Was er aber besser macht als irgendwer sonst, sind die Kämpfe. So ziemlich jeder Kampf in The Raid 2 stellt alles aus Teil Eins in den Schatten. Deswegen will ich auch gar nicht zu viel verraten. Sie sind aber allesamt fantastisch gefilmt. Wobei fantastisch noch untertrieben ist. In manchen Einstellungen fragt man sich tatsächlich, wie es möglich war so etwas zu filmen. Die Kamera ist immer so nahe am Geschehen, dass eigentlich überhaupt kein Platz für sie sein sollte. Auch einige der Kamerafahrten wirken so als widersprechen sie sämtlichen physikalischen Gesetzen.

Das Schauspiel ist auch durchweg gut. Iko Uwais ist immer noch ein charismatischer Hauptdarsteller und hat definitiv das Zeug der nächste große Martial-Arts Star zu werden. Tio Pakusadewo strahlt als Bangun die nötige Erhabenheit aus und Arifin Ptra ist als Uco wunderbar hassenswert. Ansonsten stechen noch Julie Estelle und Very Tri Yulisman als Killerduo „Hammer Girl“ und „Baseball Bat Man“ hervor.

The Raid 2 ist eine mehr als würdige Fortsetzung und ein rundum gelungener Film. Er könnte für einige Zuschauer zu hart sein, ist aber abgesehen davon eigentlich jedem Actionfan oder generell Filmfan zu empfehlen.

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