Kann es ein
größeres Kompliment geben?
von Henni
The Raid war ein
perfekter Film. Er wusste genau was er sein wollte: ein harter Martial-Arts
Action Film. Er war unglaublich fokussiert in seiner Umsetzung und hat genau
das richtige Maß an Story und Action getroffen. Und die Action, oh mein Gott,
die Action. Die Choreographie von The
Raid ist atemberaubend. Schnell, brutal und abwechslungsreich. Jeder Kampf
ist eigentlich eine kleine Geschichte.
Wenn
ich also sage, dass The Raid 2 all
das in den Schatten stellt, ist das das höchste Lob, das ich vergeben kann.
Die
Story setzt da an, wo Teil Eins aufgehört hat. Rama (Iko Uwais) hat den
alptraumhaften Einsatz des ersten Teils überlebt, aber das war erst der Anfang.
Denn jetzt ist er zur lebenden Zielscheibe geworden. Er geht einen Deal mit
Bunawar (Cok Simbara) ein, dem Anführer einen Sonderabteilung der Polizei, um
sich und seine Familie zu schützen. Rama soll Undercover in die Bangun (Tio
Pakusadewo) Verbrecherorganisation eingeschleust werden. Dafür wird er
verhaftet und soll sich im Gefängnis mit Banguns Sohn Uco (Arifin Putra) anfreunden…
Das
Überraschende an The Raid 2 ist,
dass es in einem völlig anderen Genre zuhause ist als sein Vorgänger. War The Raid noch ein reiner Actionfilm,
ist The Raid 2 ein waschechtes
Gangsterepos. Nur dass sämtliche Mordszenen durch Martial Arts Kämpfe ersetzt
wurden.
Das
heißt auch, dass The Raid 2 weitaus
komplexer ist. Es gibt ein gutes Dutzend Figuren, die Geschichte zieht sich
über mehrere Jahre und es gibt immer wieder neue Bündnisse und Verräter. All
das ist kompetent erzählt. The Raid 2
ist dabei vielleicht nicht unbedingt so gut wie Der Pate oder Goodfellas,
aber mit Hexenkessel oder The Departed kann der Film locker
mithalten.
Was
er aber besser macht als irgendwer sonst, sind die Kämpfe. So ziemlich jeder
Kampf in The Raid 2 stellt alles aus
Teil Eins in den Schatten. Deswegen will ich auch gar nicht zu viel verraten.
Sie sind aber allesamt fantastisch gefilmt. Wobei fantastisch noch untertrieben
ist. In manchen Einstellungen fragt man sich tatsächlich, wie es möglich war so
etwas zu filmen. Die Kamera ist immer so nahe am Geschehen, dass eigentlich
überhaupt kein Platz für sie sein sollte. Auch einige der Kamerafahrten wirken
so als widersprechen sie sämtlichen physikalischen Gesetzen.
Das
Schauspiel ist auch durchweg gut. Iko Uwais ist immer noch ein charismatischer
Hauptdarsteller und hat definitiv das Zeug der nächste große Martial-Arts Star
zu werden. Tio Pakusadewo strahlt als Bangun die nötige Erhabenheit aus und
Arifin Ptra ist als Uco wunderbar hassenswert. Ansonsten stechen noch Julie
Estelle und Very Tri Yulisman als Killerduo „Hammer Girl“ und „Baseball Bat Man“
hervor.
The Raid 2 ist eine mehr
als würdige Fortsetzung und ein rundum gelungener Film. Er könnte für einige
Zuschauer zu hart sein, ist aber abgesehen davon eigentlich jedem Actionfan
oder generell Filmfan zu empfehlen.
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