Kapiert?
“galaktisch” wegen “Galaxy”… Das ist ein Wortspiel…
von Henni
Nun
ist er also da. Der Film, der als Marvel Studios riskantestes Projekt galt und
dessen bloße Existenz schon reichlich Vorschusslorbeeren von Fans eingebracht
hat. Der Film, der Nerd-Lieblingsregisseur James Gunn das erste Mal in den
Mainstream bringt. Der Film mit dem Weltraumwaschbären. War all der Hype
gerechtfertigt?
JA!
OH GOTT, JA!
Guardians of the
Galaxy
beginnt mit einem jungen Peter Quill in den 80ern. Nach dem Tod seiner Mutter
wird er von Außerirdischen entführt. 26 Jahre später ist er zu Chris Pratt
herangewachsen und stiehlt ein seltsames Artefakt. Zu seinem Pech ist aber bald
das halbe Universum hinter diesem Ding her und Quill hat keine Ahnung warum. Er
läuft schließlich seinen Mitstreitern über den Weg: Rocket (Bradley Cooper),
dem schon genannten Weltraumwaschbären, Groot (Vin Diesel), ein lebender Baum
und Rockets einziger Freund, der nur „I’m Groot“ sagen kann, Drax (Dave
Batista), ein rachsüchtiger Gigant, der den Tod seiner Familie rächen will und
Gamora (Zoe Saldana), eine Killerin und „Tochter“ des Weltraumhalbgottes
Thanos.
Die
Gruppe ist eine explosive Mischung, aber es stellt sich heraus, dass sie die
einzigen sind, die den religiösen Fundamentalisten Ronan davon abbringen können
einen ganzen Planeten zu vernichten. Aber können sie sich dazu aufraffen?
Guardians of the
Galaxys
größte Stärke ist sein Humor. Und ich habe viele Reviews gelesen, die das nicht
beachtet haben, weil sie von dem Irrglauben ausgehen, dass Humor a) komplett subjektiv und b) nicht schwer
ist. Und beides ist falsch. Klar, jeder hat verschiedene Vorlieben, aber es
gibt gute Witze und schlechte Witze. Und gute Witze aufzubauen erfordern echt
viel Arbeit. Guardians of the Galaxy
ist so gut darin, dass man ganze Essays darüber schreiben könnte. Ehrlich
gesagt haben sehr kluge Leute das auch schon getan und es ist sehr lesenswert.
Die
Kurzfassung ist, dass James Gunn einfach weiß was er tut. Er ist sich bewusst,
dass alle gute Comedy auf der Ebene der Charaktere anfängt. Also hat er ein
fantastisches Ensemble zusammengeschrieben. Die Guardians sind die Art von
ikonischen Charakteren, die einen nach der Kindheit nicht mehr loslassen. Aber
auch den Rest vernachlässigt Gunn nicht. Guardians
of the Galaxy ist zuallererst eine Space Opera und dementsprechend
inszeniert er es auch.
Dass
der Humor des Films und generell der ganze Film so gut funktionieren ist ein
nicht zu unterschätzender Verdienst des Casts. Chris Pratt setzt sein ohnehin
schon fantastisches Jahr (Lego Movie, Her) hier fort. Er hat perfektes
Timing in den witzigen Momenten und genug Gravitas in den dramatischen.
Außerdem ist er der dritte Marvel Hauptdarsteller, der Chris heißt. Das hat
nichts zu bedeuten ist aber cool.
Zoe
Saldana bleibt weiterhin eine fantastische, unterschätzte Schauspielerin. Ihre
Figur hat zwar den kleinsten arc im Film, aber sie schafft es dennoch alles aus
Gamora rauszuholen. Bradley Cooper und Vin Diesel liefern zwei der besten Voice
Over Performances für CGI Kreaturen seit Gollum ab. Vor allem Vin Diesel
schafft es unter enormen Beschränkungen (Groot spricht ja nur 3 Wörter) einen
Charakter samt arc zu schaffen. Das ist die Art von herausforderndem Schauspiel
für die es in einem Weltkriegsdrama Oscar Nominierungen gäbe. Schließlich
bleibt noch Dave Batista, der endlich mal die Chance kriegt sein wahres Talent
zu zeigen. Wer ihn aufgrund seines Wrestling Hintergrundes unterschätzt wird
überrascht sein. Wie jeder im Cast hat er enormes komödiantisches Talent, aber
er es ist auch fähig wirkliche Verletzbarkeit zu zeigen.
Guardians of the Galaxy ist die
beste Space Opera seit Serenity. Die Comedy im
Film stellt die meisten reinen Komödien des Jahres (bis auf 22 Jump Street vielleicht) in den
Schatten und die Action ist angemessen groß inszeniert. Ein weiterer Erfolg für
Marvel und eine enorm hohe Messlatte, die es den neuen Star Wars Filmen schwer machen wird.
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