Mittwoch, 27. August 2014

Review: „Guardians of the Galaxy“ ist galaktisch gut!



Kapiert? “galaktisch” wegen “Galaxy”… Das ist ein Wortspiel…

von Henni

 
Nun ist er also da. Der Film, der als Marvel Studios riskantestes Projekt galt und dessen bloße Existenz schon reichlich Vorschusslorbeeren von Fans eingebracht hat. Der Film, der Nerd-Lieblingsregisseur James Gunn das erste Mal in den Mainstream bringt. Der Film mit dem Weltraumwaschbären. War all der Hype gerechtfertigt?

JA! OH GOTT, JA!

Guardians of the Galaxy beginnt mit einem jungen Peter Quill in den 80ern. Nach dem Tod seiner Mutter wird er von Außerirdischen entführt. 26 Jahre später ist er zu Chris Pratt herangewachsen und stiehlt ein seltsames Artefakt. Zu seinem Pech ist aber bald das halbe Universum hinter diesem Ding her und Quill hat keine Ahnung warum. Er läuft schließlich seinen Mitstreitern über den Weg: Rocket (Bradley Cooper), dem schon genannten Weltraumwaschbären, Groot (Vin Diesel), ein lebender Baum und Rockets einziger Freund, der nur „I’m Groot“ sagen kann, Drax (Dave Batista), ein rachsüchtiger Gigant, der den Tod seiner Familie rächen will und Gamora (Zoe Saldana), eine Killerin und „Tochter“ des Weltraumhalbgottes Thanos.

Die Gruppe ist eine explosive Mischung, aber es stellt sich heraus, dass sie die einzigen sind, die den religiösen Fundamentalisten Ronan davon abbringen können einen ganzen Planeten zu vernichten. Aber können sie sich dazu aufraffen?

Guardians of the Galaxys größte Stärke ist sein Humor. Und ich habe viele Reviews gelesen, die das nicht beachtet haben, weil sie von dem Irrglauben ausgehen, dass Humor      a) komplett subjektiv und b) nicht schwer ist. Und beides ist falsch. Klar, jeder hat verschiedene Vorlieben, aber es gibt gute Witze und schlechte Witze. Und gute Witze aufzubauen erfordern echt viel Arbeit. Guardians of the Galaxy ist so gut darin, dass man ganze Essays darüber schreiben könnte. Ehrlich gesagt haben sehr kluge Leute das auch schon getan und es ist sehr lesenswert.

Die Kurzfassung ist, dass James Gunn einfach weiß was er tut. Er ist sich bewusst, dass alle gute Comedy auf der Ebene der Charaktere anfängt. Also hat er ein fantastisches Ensemble zusammengeschrieben. Die Guardians sind die Art von ikonischen Charakteren, die einen nach der Kindheit nicht mehr loslassen. Aber auch den Rest vernachlässigt Gunn nicht. Guardians of the Galaxy ist zuallererst eine Space Opera und dementsprechend inszeniert er es auch.

Dass der Humor des Films und generell der ganze Film so gut funktionieren ist ein nicht zu unterschätzender Verdienst des Casts. Chris Pratt setzt sein ohnehin schon fantastisches Jahr (Lego Movie, Her) hier fort. Er hat perfektes Timing in den witzigen Momenten und genug Gravitas in den dramatischen. Außerdem ist er der dritte Marvel Hauptdarsteller, der Chris heißt. Das hat nichts zu bedeuten ist aber cool.

Zoe Saldana bleibt weiterhin eine fantastische, unterschätzte Schauspielerin. Ihre Figur hat zwar den kleinsten arc im Film, aber sie schafft es dennoch alles aus Gamora rauszuholen. Bradley Cooper und Vin Diesel liefern zwei der besten Voice Over Performances für CGI Kreaturen seit Gollum ab. Vor allem Vin Diesel schafft es unter enormen Beschränkungen (Groot spricht ja nur 3 Wörter) einen Charakter samt arc zu schaffen. Das ist die Art von herausforderndem Schauspiel für die es in einem Weltkriegsdrama Oscar Nominierungen gäbe. Schließlich bleibt noch Dave Batista, der endlich mal die Chance kriegt sein wahres Talent zu zeigen. Wer ihn aufgrund seines Wrestling Hintergrundes unterschätzt wird überrascht sein. Wie jeder im Cast hat er enormes komödiantisches Talent, aber er es ist auch fähig wirkliche Verletzbarkeit zu zeigen.

Guardians of the Galaxy ist die beste Space Opera seit Serenity. Die Comedy im Film stellt die meisten reinen Komödien des Jahres (bis auf 22 Jump Street vielleicht) in den Schatten und die Action ist angemessen groß inszeniert. Ein weiterer Erfolg für Marvel und eine enorm hohe Messlatte, die es den neuen Star Wars Filmen schwer machen wird.

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