Donnerstag, 20. Oktober 2016

Warum ich mir „Harry Potter“ nicht mehr ohne „The cursed Child“ vorstellen kann


von Henni

  
Ich war eines der glücklichen Kinder, die mit den Harry Potter Büchern im wahrsten Sinne des Wortes aufgewachsen sind. Wenn ein neuer Band erschien, war ich (fast) immer genau in dem Alter wie Harry, Ron und Hermine. Wer nicht selber diese Erfahrung gemacht hat, kann sich nicht vorstellen was das für einen wahnsinnigen Effekt auf einen jungen Menschen hat. Harry, Ron und Hermine waren nicht nur Figuren auf einer Buchseite, sondern Menschen mit denen man aufgewachsen ist; Menschen die das gleiche durchgemacht haben wie man selber. Damit meine ich natürlich nicht Duelle mit dunklen Lords, Kämpfe mit Monstern und Zauberei, sondern etwas sehr viel Schwierigeres: das Erwachsenwerden. Deshalb ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass es keine andere Geschichte gibt, die für mich persönlich wichtiger ist als Harry Potter.

Deswegen habe ich Harry Potter and the cursed Child wirklich nicht besonders begeistert entgegen gesehen. Die Geschichte war für mich zu Ende erzählt. Eine Fortsetzung schien keinerlei Daseinsberechtigung zu haben. Befürchtungen machten sich breit, dass Harry Potter ein weiteres Opfer unserer Popkultur werden könnte, die scheinbar einfach nicht loslassen kann. Eine weitere aufgewärmte Geschichte „für die Fans“; soll heißen voller Anspielungen und Cameo-Auftritte, aber ohne jeglichen tieferen Gehalt.

Verdammt, bin ich froh, dass ich falsch lag.

Ab hier folgen leichte Spoiler, also seid gewarnt. Falls ihr The cursed Child noch nicht gelesen (oder gesehen) habt, solltet ihr das schnellstens nachholen. Denn es ist thematisch vielleicht die vielschichtigste und interessanteste Harry Potter Geschichte.

Mittwoch, 6. April 2016

Ich bin ja kein Grammatik-Nazi, aber... (Teil 1)

von Aiko (ausnahmsweise!)

Die Coca-Cola-Werbung, die uns Deutschen das Apostroph hätte beibringen können - Ein verspäteter Post aus dem Jahre 2015


Vorbemerkung no. 1: Dieser Text wurde Mitte 2015 geschrieben und handelt von einer Coca-Cola-Werbung, die zu der Zeit überall zu sehen war.

Vorbemerkung no. 2: In dem Text kommt häufiger Helene Fischer vor (!). Man konnte Helene Fischer super einbauen, weil die einfach jeder kannte - ich hab keine Ahnung, ob das noch so ist ( - ist das noch so?)

Nun aber zum Text!

Geht bitte für einen Moment in euch und stellt euch vor, wie alle zur Melodie von „Atemlos durch die Nacht“ das hier singen:

Apostroph vor dem S
Ich fühl' mich körperlich verletzt
Apostroph vor dem S
wenn ich seh', wie du's dort setzt
Apostroph, sinnbefreit
führt zu Scheidung, Krieg und Leid“

Und dann kommt ein krasser Bass Drop und so eine mit Gangsta-Rappa-Mütze ausgestattete Helene Fischer, die mit tighten Rhymes und wildem Hand-Gefuchtel der Welt erklärt, wie man ein Apostroph richtig setzt! AWWWW YEAH!!

Aber zuallerallererst: Wenn ihr in letzter Zeit mal ein Apostroph falsch gesetzt habt, müsst ihr euch keine Sorgen darüber machen, dass euch diese sprachfetischistische Gangsta-Version von Helene Fischer in einem Drive-By-Shooting umlegt, nur um aus eurem Körper ein Mahnmal vor dem „Beck's“-Firmen-Hauptquartier zu machen („Wieso Beck's?“, fragt ihr euch...?). Ich bin mir sicher, ihr seid gute Menschen, auch wenn ihr ab und an mal ein Apostroph falsch setzen solltet (I'm looking at you, Henni! http://bit.ly/1qtaPMR ;) ). Die deutsche Sprache ist manchmal so grausam wie Helene Fischer selbst. Und damit meine ich nicht die Gangsta-Helene – die wär' ziemlich cool!

Die Sache mit dem elenden Apostroph (a.k.a „God's Coma“: https://www.youtube.com/watch?v=Ajxpy_if278) ist aber eine ganz andere. Im Grunde ist es eine so einfache Regel der Sprache, dass man sich schon fragen kann, wieso sie so oft falsch angewandt wird.

Öhm...warum eigentlich nicht?!?
Gott sei Dank gibt es eine neue Coca-Cola-Werbung, in der das Apostroph eine riesige Rolle spielt!


Selbstverständlich gehören mir alle Rechte an diesen Bildern und ich habe sie selbst in Trance gemalt.
Weil es absolut GAR NIE NIEMALS NICHT benutzt wird! Und das ist auch gut so! Denn das Apostroph wird viel zu oft und viel zu oft falsch benutzt. Genauso wie zum Beispiel das Wort „Parodie“ in Y-Titty-Videotiteln (Anmerkung von Aiko: Y-Titty gab's damals auch noch, huch!).
Genau hier auf dem Plakat findet sich nämlich die Apostroph-Regel, die am häufigsten verletzt, verschmäht und auf Bahngleise gefesselt wird, damit sie einen qualvollen Tod erleidet – die Besitzanzeige!

Jetzt wird's ein bisschen lektorisch - kurzes Beispiel!
„An der Mordwaffe wurden Fingerabdrücke von Tobi gefunden – Es sind Tobi's Fingerabdrücke“

Tobi's Fingerabdrücke?

TOBI'S?!? WIRKLICH?

Um es vorweg zu nehmen: Es muss natürlich heißen: Tobis Fingerabdrücke.
Erklärung:
Das Apostroph wird gerne als „Auslassungszeichen“ bezeichnet – das heißt, es zeigt (meistens) eine sprachliche Auslassung an.

Wie geht es dir?“ wird zum Beispiel zu: „Wie geht’s dir? → Das Apostroph ersetzt das „e“ in „es“ zu einem „'s“.

Nun die Frage: Was ersetzt das Apostroph beim Ausdruck „Tobi's Fingerabdrücke“...? Anyone? Anyone? ...Bueller? - Absolut gar nichts! Und mit dieser Erkenntnis ist die absolute Freiheit von dem Apostrophen-Wahnsinn verbunden! Hurrah!!

Fühlt euch frei, all eure Freunde und Feinde (und zu welcher der beiden Gruppen auch immer Helene Fischer zählt...) auf diese wunderschöne Regelung der deutschen Sprache aufmerksam zu machen. Viel Spaß!

Euer Aiko

Montag, 25. Januar 2016

Hennis Top 10 Lieblingsfilme 2015

Besser spät als nie.

von Henni


Tschuldigung wegen der Verspätung.

Wegen der RIESIGEN Verspätung.

2015 war ein sehr anstrengendes Jahr für mich und ich bin einfach noch nicht dazu gekommen meine jährliche Liste zusammenzustellen. Was auch daran lag, dass ich mich lange nicht für 10 ganze Filme entscheiden konnte. Es gab zwar viele Filme, die mir sehr, sehr gut gefallen haben (z.B. Mission Impossible: Rogue Nation, Der Marsianer, Steve Jobs, White God), aber bei denen es sich einfach nicht richtig angefühlt hat, sie auf diese Liste zu setzen.

Das soll auf keinen Fall heißen, dass dieses Jahr schlecht für Filme war. Denn das genaue Gegenteil ist der Fall. Von den ca. 45 Filmen die ich dieses Jahr gesehen habe, waren höchstens 5-6 nicht besonders gut. Das ist einer der Gründe warum ich mir dieses Jahr eine Top 10 der schlechtesten Filme spare. Ich komme einfach nicht auf genug Filme, die ich nicht mochte. Außerdem habe ich nicht wirklich viel mehr über diese Filme zu sagen. Über Birdman und Victoria habe ich mich schon zur Genüge ausgelassen. Außerdem hab ich das Gefühl, dass dieser Blog in letzter Zeit zu negativ war und nicht genug Filme einfach nur gefeiert hat.

Der Vollständigkeit halber, kann ich vielleicht noch erwähnen, dass die große Enttäuschung des Jahres für mich der neue Star Wars war. Denn wenn ich Episode IV sehen möchte, gucke ich Episode IV. Ich brauche nicht J.J. Abrams wiederaufgewärmte Fanfiction Version eines Filmklassikers. Aber der wirklich schlechteste Film des Jahres war für mich Hunger Games: Mockingjay Part 2: The Big Letdown Part 1. Ein absolut unwürdiges Finale einer bis dahin fantastischen Reihe, das von zu großer Buchnähe und enormen Pacing Problemen geplagt wird.

Okay, das war schon wieder viel zu negativ für meinen Geschmack. Lasst uns stattdessen 10 fantastische Filme feiern!