Mittwoch, 6. April 2016

Ich bin ja kein Grammatik-Nazi, aber... (Teil 1)

von Aiko (ausnahmsweise!)

Die Coca-Cola-Werbung, die uns Deutschen das Apostroph hätte beibringen können - Ein verspäteter Post aus dem Jahre 2015


Vorbemerkung no. 1: Dieser Text wurde Mitte 2015 geschrieben und handelt von einer Coca-Cola-Werbung, die zu der Zeit überall zu sehen war.

Vorbemerkung no. 2: In dem Text kommt häufiger Helene Fischer vor (!). Man konnte Helene Fischer super einbauen, weil die einfach jeder kannte - ich hab keine Ahnung, ob das noch so ist ( - ist das noch so?)

Nun aber zum Text!

Geht bitte für einen Moment in euch und stellt euch vor, wie alle zur Melodie von „Atemlos durch die Nacht“ das hier singen:

Apostroph vor dem S
Ich fühl' mich körperlich verletzt
Apostroph vor dem S
wenn ich seh', wie du's dort setzt
Apostroph, sinnbefreit
führt zu Scheidung, Krieg und Leid“

Und dann kommt ein krasser Bass Drop und so eine mit Gangsta-Rappa-Mütze ausgestattete Helene Fischer, die mit tighten Rhymes und wildem Hand-Gefuchtel der Welt erklärt, wie man ein Apostroph richtig setzt! AWWWW YEAH!!

Aber zuallerallererst: Wenn ihr in letzter Zeit mal ein Apostroph falsch gesetzt habt, müsst ihr euch keine Sorgen darüber machen, dass euch diese sprachfetischistische Gangsta-Version von Helene Fischer in einem Drive-By-Shooting umlegt, nur um aus eurem Körper ein Mahnmal vor dem „Beck's“-Firmen-Hauptquartier zu machen („Wieso Beck's?“, fragt ihr euch...?). Ich bin mir sicher, ihr seid gute Menschen, auch wenn ihr ab und an mal ein Apostroph falsch setzen solltet (I'm looking at you, Henni! http://bit.ly/1qtaPMR ;) ). Die deutsche Sprache ist manchmal so grausam wie Helene Fischer selbst. Und damit meine ich nicht die Gangsta-Helene – die wär' ziemlich cool!

Die Sache mit dem elenden Apostroph (a.k.a „God's Coma“: https://www.youtube.com/watch?v=Ajxpy_if278) ist aber eine ganz andere. Im Grunde ist es eine so einfache Regel der Sprache, dass man sich schon fragen kann, wieso sie so oft falsch angewandt wird.

Öhm...warum eigentlich nicht?!?
Gott sei Dank gibt es eine neue Coca-Cola-Werbung, in der das Apostroph eine riesige Rolle spielt!


Selbstverständlich gehören mir alle Rechte an diesen Bildern und ich habe sie selbst in Trance gemalt.
Weil es absolut GAR NIE NIEMALS NICHT benutzt wird! Und das ist auch gut so! Denn das Apostroph wird viel zu oft und viel zu oft falsch benutzt. Genauso wie zum Beispiel das Wort „Parodie“ in Y-Titty-Videotiteln (Anmerkung von Aiko: Y-Titty gab's damals auch noch, huch!).
Genau hier auf dem Plakat findet sich nämlich die Apostroph-Regel, die am häufigsten verletzt, verschmäht und auf Bahngleise gefesselt wird, damit sie einen qualvollen Tod erleidet – die Besitzanzeige!

Jetzt wird's ein bisschen lektorisch - kurzes Beispiel!
„An der Mordwaffe wurden Fingerabdrücke von Tobi gefunden – Es sind Tobi's Fingerabdrücke“

Tobi's Fingerabdrücke?

TOBI'S?!? WIRKLICH?

Um es vorweg zu nehmen: Es muss natürlich heißen: Tobis Fingerabdrücke.
Erklärung:
Das Apostroph wird gerne als „Auslassungszeichen“ bezeichnet – das heißt, es zeigt (meistens) eine sprachliche Auslassung an.

Wie geht es dir?“ wird zum Beispiel zu: „Wie geht’s dir? → Das Apostroph ersetzt das „e“ in „es“ zu einem „'s“.

Nun die Frage: Was ersetzt das Apostroph beim Ausdruck „Tobi's Fingerabdrücke“...? Anyone? Anyone? ...Bueller? - Absolut gar nichts! Und mit dieser Erkenntnis ist die absolute Freiheit von dem Apostrophen-Wahnsinn verbunden! Hurrah!!

Fühlt euch frei, all eure Freunde und Feinde (und zu welcher der beiden Gruppen auch immer Helene Fischer zählt...) auf diese wunderschöne Regelung der deutschen Sprache aufmerksam zu machen. Viel Spaß!

Euer Aiko

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen