Montag, 18. November 2013

Review: „Gravity“ ist unbeschreiblich schön



Der neue Film von Alfonso Cuarón ist ein kleines Meisterwerk.

von Henni



Gravity beginnt mit einer Großaufnahme der Erde und kommt dann langsam in einer ausschweifenden Kamerafahrt einem Space Shuttle näher. Dort angekommen folgt die Kamera ohne einen einzigen Schnitt unseren Protagonisten Ryan (Sandra Bullock) und Matt (George Clooney) bei ihrer Arbeit als Astronauten. Es ist zwar keine „echte“ Kamerafahrt sondern CGI, aber diese ersten paar Minuten machen bereits klar, dass Gravity ein visuell umwerfender Film ist.

Die geradlinige Geschichte des Überlebenskampfes der beiden Astronauten, nachdem ihr Shuttle von Trümmerteilen eines russischen Satelliten getroffen wurde, wird durch Regiesseur Alfonso Cuaróns Inszenierung zu einem einzigartigen Erlebnis. Kein Film vor Gravity hat das Leben im Weltraum bisher so überzeugend dargestellt. Schwerelosigkeit sah und fühlte sich noch nie so echt an.

Daher wird der Film umso eindringlicher, wenn die Katastrophen beginnen. Die Angst, die Orientierungslosigkeit, die Kälte und die Verzweiflung werden förmlich greifbar. Lange sich ständig drehende Einzelaufnahmen machen den Film beinahe zu einer Achterbahnfahrt und Aufnahmen aus der Ego-Perspektive der Astronauten versetzen das Publikum in die furchtbare Beklemmung seiner Protagonisten.

Gleichzeitig schafft es der Film aber auch die Schönheit der Erde vom Orbit aus einzufangen und die Faszination der Raumfahrt. Trotz all des Schreckens würde man am liebsten selber Astronaut sein.

Im Vergleich zu all diesen visuellen Meisterleistungen wirkt die Story fast schon primitiv. Zugegebenermaßen passiert nicht wirklich viel außer einer Katastrophe und Actionszene nach der anderen. Aber mehr braucht der Film auch nicht. Die Geschichte ist zwar einfach, aber sie erfüllt ihren Zweck und gibt Cuarón genau den Raum, den er braucht, damit sich seine Vision vom Weltraum entfalten kann.

Schauspielerisch wird der Film vor allem von Sandra Bullock getragen, die hier die Performance ihrer Kariere abliefert. Sie umgibt den Zuschauer so mit ihrer Angst und Verzweiflung, dass dieser sich nicht wundert, warum sie die ganze Zeit mit sich selbst redet. Sie zeigt, dass sie dieses Ventil braucht um nicht komplett durchzudrehen und aufzugeben.

Gravity ist ein kleines Meisterwerk, eine einzigartige Kinoerfahrung und einer der visuell beeindruckendsten Filme aller Zeiten. Wer noch die Chance hat ihn im Kino zu sehen, sollte das schleunigst tun.

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