Freitag, 15. November 2013

Review: „Thor- The Dark World“ ist genau das, was es sein soll



Marvel setzt seinen Siegeszug mit dem neuen „Thor“ fort.

von Henni



Eigentlich habe ich meine Superheldencomic Zeit schon hinter mir. Nach über zehn Jahren und viel zu viel ausgegebenen Geld habe ich vor einiger Zeit den Schlussstrich gezogen. Ich hatte genug von den immer wieder gleichen Geschichten mit den immer wieder gleichen Charakteren. Genug von holprigem Erzählen, auf viel zu viele Serien gestreckten Event Comics, sexistischen Superheldinnen-Kostümen und dem kindischen Irrglauben, dass „düster“ das gleiche ist wie „erwachsen“. Und ich bis auf wenige Ausnahmen habe ich mit diesem Kapitel meines Lebens abgeschlossen.

Eine dieser Ausnahmen sind die Marvel Filme. Denn sie machen so ziemlich alles richtig, was Superhelden Comics und Superhelden Verfilmungen lange falsch gemacht haben: Sie machen Spaß und sie schämen sich nicht comichaft zu sein.

Marvels neuester Film beweist das nur erneut. Vor 6 Jahren hätte man Thor  wahrscheinlich für unverfilmbar erklärt. Das Konzept eines Alien Donnergottes wäre Studios zu riskant gewesen und hätte es einen Film gegeben, wäre er vermutlich eine verwässerte Katastrophe geworden.

Aber Marvel hat Thor tatsächlich auf die Leinwand gebracht und zwar so kompromisslos wie es sein sollte. Schließlich geht es um einen Alien Donnergott. Daher erinnert der neue Film auch an eine Mischung aus Fantasy Epos und 60er Jahre Pulp und Science Fiction. Und die Mischung ist großartig und schafft eine kohärente Welt, in der sowohl mit Lasern als auch mit Schwertern gekämpft und in fliegenden Booten herum geflogen wird.

Dieses Mal muss sich Thor mit seinem verräterischen Bruder Loki verbünden um die Armee der Dunkelelfen, angeführt von Malekith, aufzuhalten, die die Schurken der Woche sind, die das Universum zerstören wollen.

Die Dunkelelfen sind nicht besonders interessant und dienen eigentlich nur dazu den nötigen Rahmen zu schaffen, damit Thor und seine Freunde sich austoben können. Was sie dann auch tun. So wird mal wieder ein Marvelfilm mehr von seinen Charakteren, als von seiner Geschichte getragen. Aber das ist okay, wenn die Charaktere so verdammt viel Spaß machen und perfekt gecastet sind.

Es ist keine Überraschung, dass Chris Hemsworth wieder einen guten Job macht und genau die richtige Balance findet, um Thor gleichzeitig erhaben und menschlich wirken zu lassen. Die große Überraschung hingegen ist, wie viel Raum dem weiblichen Teil des Casts eingeräumt wird. Allen voran Natalie Portman, aber auch Rene Russo und Kat Dennings kriegen die Möglichkeit wirklich starke Frauen aus ihren Figuren zu machen.

Damit ist Thor- The Dark World schon der dritte Marvel Film in Folge, der diesem Trend folgt. Für Superhelden Filme eine sehr lobenswerte Entwicklung. Wer weiß vielleicht ist ein Ms. Marvel Film gar nicht so unwahrscheinlich….

Letztendlich ist es aber der Spaß, der den Film gut macht. Denn davon hat The Dark World jede Menge. Ob es das Gezicke zwischen Thor und Loki ist, der tolle Endkampf oder einfach die Gespräche der einzelnen Figuren.

Thor – The Dark World  zeigt warum Marvel gerade die Meister des Blockbusters sind. Der Film ist genau all das, was man erwartet, und der Teaser am Ende lässt einen gespannt auf den nächsten Ausflug in dieses Universum warten.

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