Marvel setzt
seinen Siegeszug mit dem neuen „Thor“ fort.
von Henni
Eigentlich
habe ich meine Superheldencomic Zeit schon hinter mir. Nach über zehn Jahren
und viel zu viel ausgegebenen Geld habe ich vor einiger Zeit den Schlussstrich
gezogen. Ich hatte genug von den immer wieder gleichen Geschichten mit den
immer wieder gleichen Charakteren. Genug von holprigem Erzählen, auf viel zu
viele Serien gestreckten Event Comics, sexistischen Superheldinnen-Kostümen und
dem kindischen Irrglauben, dass „düster“ das gleiche ist wie „erwachsen“. Und
ich bis auf wenige Ausnahmen habe ich mit diesem Kapitel meines Lebens
abgeschlossen.
Eine
dieser Ausnahmen sind die Marvel
Filme. Denn sie machen so ziemlich alles richtig, was Superhelden Comics und
Superhelden Verfilmungen lange falsch gemacht haben: Sie machen Spaß und sie
schämen sich nicht comichaft zu sein.
Marvels neuester Film beweist
das nur erneut. Vor 6 Jahren hätte man Thor
wahrscheinlich für unverfilmbar erklärt.
Das Konzept eines Alien Donnergottes wäre Studios zu riskant gewesen und hätte
es einen Film gegeben, wäre er vermutlich eine verwässerte Katastrophe
geworden.
Aber
Marvel hat Thor tatsächlich auf die Leinwand gebracht und zwar so kompromisslos
wie es sein sollte. Schließlich geht es um einen Alien Donnergott. Daher
erinnert der neue Film auch an eine Mischung aus Fantasy Epos und 60er Jahre
Pulp und Science Fiction. Und die Mischung ist großartig und schafft eine kohärente
Welt, in der sowohl mit Lasern als auch mit Schwertern gekämpft und in
fliegenden Booten herum geflogen wird.
Dieses
Mal muss sich Thor mit seinem verräterischen Bruder Loki verbünden um die Armee
der Dunkelelfen, angeführt von Malekith, aufzuhalten, die die Schurken der
Woche sind, die das Universum zerstören wollen.
Die
Dunkelelfen sind nicht besonders interessant und dienen eigentlich nur dazu den
nötigen Rahmen zu schaffen, damit Thor und seine Freunde sich austoben können.
Was sie dann auch tun. So wird mal wieder ein Marvelfilm mehr von seinen
Charakteren, als von seiner Geschichte getragen. Aber das ist okay, wenn die
Charaktere so verdammt viel Spaß machen und perfekt gecastet sind.
Es
ist keine Überraschung, dass Chris Hemsworth wieder einen guten Job macht und
genau die richtige Balance findet, um Thor gleichzeitig erhaben und menschlich
wirken zu lassen. Die große Überraschung hingegen ist, wie viel Raum dem
weiblichen Teil des Casts eingeräumt wird. Allen voran Natalie Portman, aber
auch Rene Russo und Kat Dennings kriegen die Möglichkeit wirklich starke Frauen
aus ihren Figuren zu machen.
Damit
ist Thor- The Dark World schon der
dritte Marvel Film in Folge, der
diesem Trend folgt. Für Superhelden Filme eine sehr lobenswerte Entwicklung.
Wer weiß vielleicht ist ein Ms. Marvel Film
gar nicht so unwahrscheinlich….
Letztendlich
ist es aber der Spaß, der den Film gut macht. Denn davon hat The Dark World jede Menge. Ob es das
Gezicke zwischen Thor und Loki ist, der tolle Endkampf oder einfach die
Gespräche der einzelnen Figuren.
Thor – The Dark
World zeigt warum Marvel gerade die Meister des Blockbusters sind. Der Film ist genau
all das, was man erwartet, und der Teaser am Ende lässt einen gespannt auf den
nächsten Ausflug in dieses Universum warten.
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