Titanic (1943) – Ein Nazi Propagandafilm?
Von Eppi
„Das Geld ist der einzige Wert an den ich glaube.“ - John Jacob Astor IV
Jeder kennt wohl den Film von James Cameron mit der tollen
Liebesgeschichte zwischen Leo und Kate. Besonders dramatisch und traurig ist
vor allem die Szene am Ende. Rose liegt auf einer Tür und will Jack nicht auf
die Tür klettern lassen, sodass er dann ertrinkt, obwohl genug Platz da wäre! (Beweis)
1940:
Das „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ plant einen Roman über das Unglück der Titanic zu verfilmen. Da Goebbels immer wieder was zu meckern hatte, verzögert sich das Projekt. Drehbuchautoren und Regisseure sagten gleich oder nachdem sie das Drehbuch lasen wieder ab. Bis die Wahl auf Herbert Selpin fiel. Unklar ist heute, ob Selpin aus politischem Druck oder Spaß an der Sache annahm. Jedenfalls hielt Selpin das Drehbuch für unzureichend und überarbeitete es mit seinem Freund Walter Zerlett-Olfenius (Was ein Name). Goebbels, anscheinend zuversichtlich, stellte die enorme Summe von 4 Millionen Reichsmark zur Verfügung und los ging es.
Das „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ plant einen Roman über das Unglück der Titanic zu verfilmen. Da Goebbels immer wieder was zu meckern hatte, verzögert sich das Projekt. Drehbuchautoren und Regisseure sagten gleich oder nachdem sie das Drehbuch lasen wieder ab. Bis die Wahl auf Herbert Selpin fiel. Unklar ist heute, ob Selpin aus politischem Druck oder Spaß an der Sache annahm. Jedenfalls hielt Selpin das Drehbuch für unzureichend und überarbeitete es mit seinem Freund Walter Zerlett-Olfenius (Was ein Name). Goebbels, anscheinend zuversichtlich, stellte die enorme Summe von 4 Millionen Reichsmark zur Verfügung und los ging es.
Vor Ende der Fertigstellung wurde Herbert Selpin allerdings
von seinem Freund mit dem seltsamen Namen denunziert. Er habe sich im privaten
Kreis kritisch über die Wehrmacht und den Krieg geäußert. Da hatte er seinen
Freund wohl falsch eingeschätzt und als er selbst vor Goebbels nicht alles
zurücknehmen und das Gegenteil behaupten wollte, sperrte man ihn ein. Einen Tag
später fand man ihn erhängt in seiner Zelle. Suizid? Mord? Goebbels jedenfalls
schrieb wohl in sein Tagebuch: „Selpin hat sich in seiner Zelle umgebracht. Er
kam zu der Entscheidung, die das Gericht auch gefällt hätte.“ Hart. Ein anderer
Regisseur stellte den Film 1943 fertig.
Aber, Goebbels war gar nicht zufrieden. Der Krieg hatte eine
für Deutschland negative Wendung genommen und er hatte nun Angst, dass die
Deutschen die Szenen vom Untergang der Titanic nicht verkraften würden, bzw.
sie mit dem Untergang des Deutschen Reichs assoziieren könnten. Daraufhin wurde
der Film nur in den von den Nazis
besetzten Gebieten, nicht aber in Deutschland gezeigt.
So genug zur Geschichte, jetzt zum Film:
Die britische
White Star Line, die Reederei der Titanic steht kurz vor dem Bankrott. Ihr
Präsident Ismay plant nun einen neuen Rekord bei der Überquerung des Atlantiks
aufzustellen und damit das „Blaue Band“ zu gewinnen, um so das Unternehmen vor dem Ruin zu retten.
Dazu besticht er den Kapitän der Titanic möglichst schnell auf der kürzesten
Route zu fahren. Im unteren Teil des Schiffes sind die ärmeren Fahrgäste damit
beschäftigt ausgelassen zu tanzen und zu feiern, während sich oben die reiche
Oberschicht im Luxus suhlt. Nur der 1. Offizier Petersen hat bedenken. Petersen
ist ein regelfanatischer, strammer, militärischer, pflichtbewusster,
intelligenter, idealisierter Deutscher mit einem großen Sinn für Gerechtigkeit.
Er erkennt die Gefahr schon beim Ablegen der Titanic, erkennt die Engpässe bei
den Rettungsbooten und den Wahn der Reichen Fahrgäste, die an der Börse mit
Aktien der White Star Line spekulieren. Petersen bemerkt natürlich total
richtig, dass es schlecht für die Motoren sei, so schnell zu fahren und fragt
sich, wer denn eigentlich die Titanic steure, der Präsident oder der Kapitän.
Es hört natürlich niemand auf ihn und schlussendlich kommt es zur Katastrophe,
bei der Peterson pflichtbewusst alles tut um zu helfen. Später rettet er sogar
noch ein Kind. Er ist halt ein Held. Sein Gerechtigkeitssinn geht so weit, dass
er dem Präsidenten Ismay einen Platz in einem Rettungsboot verschafft,
damit dieser später vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden kann.
Der Film besticht durch charmante, witzige Dialoge, Romanzen
und tolle Schauspieler, aber auch die Dramatik kommt nicht zu kurz. Außerdem
zeigt er die Folgen von Machthunger und Geldgier. Männer die für ihre
beruflichen Ziele ihre Frauen und sich selbst betrügen und aus Gewinnsucht den
Tod tausender riskieren. Man könnte dem Film eine gewisse Kapitalismuskritik
unterstellen, was auch erklären würde, warum er in der Nachkriegszeit in
Russland so beliebt war, dass er glatt neusynchronisiert wurde.
Aber ist Titanic ein Propagandafilm? Ich finde nicht. Jedenfalls
nicht mehr als etwa „White House Down“ oder (der bessere) „Olympus Has Fallen“
(Was sagt das über diese Filme aus?). Ich meine klar war er als solcher
gedacht, aber wie gesagt, er hätte genauso gut ein russischer Antikapitalismusfilm
sein können und wirkt aus heutiger Sicht nicht wie ein
Nazi-Propagandafilm.
Was noch zu sagen wäre: Wie zu Erwarten, hält sich „Titanic“
nicht wirklich an die historischen Begebenheiten. So gab es keinen deutschen
Offizier und die White Star Line war weder Pleite, noch wollte sie einen Rekord
brechen, aber wen stört das?
Ach, und die Inszenierung der sinkenden Titanic ist für die
damalige Zeit und den zur Verfügung stehenden technischen Mitteln wirklich
beeindruckend.
Besonderer Dank geht an Wikipedia und denjenigen, der den
Film bei Youtube hochgeladen hat.
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