von Henni
Genau
wie letztes Jahr fällt es mir schwer 2017 kurz zusammenzufassen und mir einfach
ein paar Platituden über Filmtrends dieses Jahr aus den Fingern zu saugen.
Denn
2017 war ein furchtbares Jahr für die Menschheit oder zumindest für den Teil
davon, der denken und Empathie empfinden kann. Von daher ist es irgendwie
passend, dass ich dieses Jahr tatsächlich genau 13 Lieblingsfilme hatte. Gut,
dass ich nicht an böse Omen glaube…
Natürlich
war das Kinojahr also wieder sehr politisch. Selbst große Blockbuster wie Star Wars wurden in ihren antifaschistischen
Metaphern deutlicher als man von Studiofilmen gewohnt ist. Vermutlich werden Filme
wie Get Out und Wonder Woman irgendwann einmal als Referenzpunkte, um unsere Zeit
zu erfassen, gelten.
Übrigens
2017 auch das Jahr, in dem man sich einmal wieder einen Star Wars Film gucken konnte, ohne sich fremdschämen zu müssen. (The Last Jedi ist trotzdem nicht auf
der Liste.)
Star Wars ist auch ein
gutes Stichwort, denn 2017 war auch wieder ein Jahr der Franchises. Sequels,
Prequels und Reboots haben die Kino- und Fernsehlandschaft dominiert. Das ist
jetzt erstmal nichts Neues, denn natürlich sind Franchise Filme schon seit
einigen Jahren fast ohne Ausnahme immer die erfolgreichsten Filme des Jahres. 2017
war aber das Jahr, in dem Franchise Storytelling künstlerisch sehr viel weiter vorangetrieben
wurde. Statt von stumpf herunterproduzierten, seelenlosen Filmen, mit denen
gewinnfixierte Studios auf den ach so ertragreichen Nostalgiemarkt zielen, gab
es dieses Jahr Versuche echter Künstler die Mechaniken von Fortsetzungen zu
nutzen, um mit Themen und Formen des Mediums Film anders zu experimentieren,
als man es sonst könnte. Wenn man Franchises also als eine Art Genre sehen
wollte, wäre 2017 das Jahr gewesen, was viel dazu beigetragen hätte, damit das
Genre endlich erwachsen wird.
Bevor
es losgeht noch einige Ehrenerwähnungen:
Gut, aber nicht „Top 13“ gut: Made in America, The Killing of a Sacred Dear, Logan Lucky, Thor
Ragnarök, Wonder Woman, Hidden Figures
Film, den ich
fast nur wegen der Reaktionen auf die Liste gesetzt hätte: xXx: The Return
of Xander Cage
Genialster „Jetzt
kapier ich’s“ Moment: mother!
Wirklich größter
Dreck, den ich dieses Jahr gesehen habe: You are wanted
Hat mein
ironisches Genießen von Matthias Schweighöfer beendet: You are wanted
Ernsthaft? Dafür
hat Amazon Geld ausgegeben?: You are wanted
Keine Ahnung von
der Materie, aber trotzdem eine Serie gemacht: You are wanted
Schlechtester
letzter Shot: You
are wanted
Los
geht’s!